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Die Bedeutung von Freundschaften im digitalen Zeitalter

Warum deine Chosen Familie deine wichtigste Investition ist

Von Julia Hobiger am 20. September 2024 · 3 Minuten Lesedauer

In einer Welt, die sich rasant verändert und zunehmend digitalisiert, erleben wir auch eine Verschiebung in unseren Beziehungsdynamiken. Während soziale Medien und digitale Plattformen es uns ermöglichen, weltweit vernetzt zu sein, hat dies auch zu einer paradoxerweise wachsenden Isolation geführt. Die Bedeutung von Freundschaften und Gemeinschaft hat daher eine neue Dringlichkeit erlangt, denn sie bieten oftmals essenzielle Unterstützung und Verbundenheit, die für unser Wohlbefinden wesentlich sein können.

Die "Loneliness-Epidemic"

In den letzten Jahren hat sich eine Art "Loneliness-Epidemic" breit gemacht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass bis zu 15 Prozent aller Jugendlichen an Einsamkeit leiden, während es bei älteren Menschen sogar bis zu 25 Prozent sind. Mögliche Gründe dafür sind vielfältig: Die Dominanz sozialer Medien, die Pandemie, und die Schnelllebigkeit unserer Zeit, sind nur einige Beispiele unter vielen. Social Media, obwohl es uns auf Knopfdruck mit Menschen verbinden kann, fördert oft oberflächliche Interaktionen und ein verzerrtes Bild von sozialen Beziehungen. Wir erleben Momente aus dem Leben anderer, die sorgfältig kuratiert und gefiltert sind. Dies kann das Gefühl der Isolation unter Umständen sogar noch verstärken, anstatt echte Verbundenheit zu fördern.

Die COVID-19-Pandemie hat diese Situation verschärft. Soziale Distanzierung und Lockdowns haben viele Menschen von ihren sozialen Netzwerken abgeschnitten und physische Treffen durch virtuelle Interaktionen ersetzt. Auch wenn Technologie geholfen hat, einige dieser Lücken zu füllen, bleiben die physische Präsenz und echte soziale Interaktionen mit unseren Mitmenschen unersetzlich.

Die stetig stärker werdende Schnelllebigkeit unserer Zeit und der ständige Druck, effizient und produktiv zu sein, lassen wenig Raum für tiefgehende soziale Interaktionen und die Pflege alter und neuer Beziehungen. Oft wird die Erhaltung von Freundschaften und sozialen Bindungen hintenangestellt, womit das Gefühl der Vereinsamung weiter geschürt wird.

Die Rolle von Freundschaften für unsere mentale Gesundheit

Freundschaften spielen eine entscheidende Rolle für unsere mentale Gesundheit. Sie bieten nicht nur emotionale Unterstützung, sondern können uns auch helfen, unsere eigene Identität und unser Selbstwertgefühl zu stärken. Studien haben gezeigt, dass Menschen mit starken sozialen Netzwerken weniger anfällig für Depressionen und Angstzustände sind und ein insgesamt höheres Wohlbefinden angeben.

Außerdem hat ein Netzwerk aus verschiedenen Freundschaften und Beziehungen das Potential, noch viel erfüllender zu sein als sich ausschließlich auf eine einzige Beziehung, oft eine romantische, zu verlassen. Indem wir die Bedeutung von Freundschaften und Gemeinschaft betonen, können wir die Last von einer einzelnen Beziehung nehmen und unsere sozialen Bedürfnisse breiter und erfüllender decken. Zusätzlich können Freundschaften unterschiedliche Perspektiven auf allerlei Themen bieten, sowie Unterstützung und Wertschätzung, welche alle zu mentaler Resilienz beitragen können.

Vielfältige Formen von Freundschaften

Unsere sozialen Netzwerke bestehen nicht nur aus engen Freund*innen, sondern auch aus unterschiedlichen Arten von Freundschaften, die alle ihre eigene Note zu einer schönen Melodie der Gemeinschaft beitragen. Es gibt die alten Freund*innen, die uns schon lange kennen und mit denen wir eine tiefe Verbindung haben. Diese Freundschaften können uns mit Stabilität und Vertrautheit den Rücken stärken. Neue Freundschaften können uns dagegen möglicherweise frische Perspektiven und neue Energie und Impulse bringen. Beide Arten von Beziehungen erweitern dabei im besten Fall unseren Horizont und bereichern unser Leben durch unterschiedliche Erfahrungen und Sichtweisen.

Freundschaften und wohlwollende Beziehungen am Arbeitsplatz können sowohl berufliche als auch persönliche Unterstützung bieten. Diese Beziehungen können uns helfen, in einem professionellen Umfeld Fuß zu fassen und in unserem Arbeitsalltag gleichzeitig einen vertrauten Rückzugsort zu haben. Freundschaften, die durch gemeinsame Hobbys oder Interessen entstehen, bieten Möglichkeiten für gemeinschaftliches Engagement und das Teilen von Leidenschaften.

Es ist somit wichtig, aktiv auf verschiedene Arten von Beziehungen zuzugehen und diese liebevoll und kontinuierlich zu pflegen. Freiwilligenarbeit, Hobbys und Gemeinschaftsveranstaltungen bieten Gelegenheiten, neue Menschen kennenzulernen und unser soziales Netzwerk zu erweitern. Diese unterschiedlichen Formen von Freundschaften und Gemeinschaft können entscheidend für unser Wohlbefinden sein und uns helfen, Herausforderungen unseres täglichen Lebens besser zu bewältigen.

Das Fördern von Freundschaften und Gemeinschaft kann man somit als einen proaktiven Schritt in Richtung mentaler Gesundheit und Resilienz sehen. In einer Zeit, in der soziale Isolation und Einsamkeit epidemische Ausmaße erreicht haben, bieten stärkende Beziehungen aller Art die notwendige Unterstützung und Verbundenheit, nach der sich vermutlich viele von uns sehnen. Indem wir die Pflege und den Ausbau unserer Beziehungen priorisieren, können wir ein wunderschön buntes und stabiles Fundament für unser emotionales Wohlbefinden schaffen; die Basis für ein resilientes und erfülltes Leben.

Literatur

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